Es heißt, Kunst entstehe durch Inspiration. Kunst erfordert jedoch auch Mut. Mut zur Reibung und zur Überschreitung von Grenzen, ein ständiges sich Hinterfragen sowie mitunter auch zähes Ringen und Schweiß. Letzteres scheint insbesondere auch für das Installieren von Kunst zu gelten, zumindest in der Lobby unseres Mieters STRATO im DSTRCT.Berlin:
Stolze vier Stunden sind für das Anbringen eines Kunstwerks von Christian Awe veranschlagt. Aufgrund der Werkgröße von 4×5 Metern kommen zwei Hebebühnen zum Einsatz. Einige weitere Stunden sind eingeplant, um die optimale Beleuchtung sicherzustellen: Es geht um die bestmögliche Wirkung beim Betrachter – ohne Schatten oder Verfälschung der Farben. Um den Mieter nicht unnötig zu stören, findet die Installation nach Büroschluss statt. Spannend: Die Beleuchtungswirkung soll sich insbesondere auch beim Übergang von Nacht zu Tag entfalten. Die gewählten Einstellungen werden daher eigens erst bei Sonnenaufgang finalisiert. Übrigens: Auch unser Mieter home24 freut sich schon auf ein Kunstwerk von Christian Awe.
Werkangaben: Christian Awe life is colorful 2022, Acryl auf Leinwand, 400 x 500 cm
Ein möglicher Grund, warum Kunst im Zusammenhang mit modernen Arbeitswelten so beliebt ist: Ästhetisch bewegende Erfahrungen, das Wahrnehmen innerer Bilder beim Betrachten von Gemälden sorgen bei uns für kreative Momente. Bilder sprechen uns buchstäblich an, sie inspirieren uns. Das hat unter anderem eine Studie des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik im vergangenen Jahr gezeigt. Wird die Lobby im DSTRCT.Berlin damit zum Kreativgeber? So oder so wünschen sich einer Umfrage zufolge 73 Prozent der Deutschen Kunst am Arbeitsplatz. Erneut wird als Grund genannt, dass Kunst die Kreativität fördert — aber auch die Produktivität. Umgekehrt werde der Stresspegel gesenkt. Nicht zu unterschätzen sei auch der positive Eindruck auf potenzielle neue Kollegen und Kunden. Kunst macht halt was mit uns.