07.03.2022

Die Geschichte des DSTRCT (5/6)

Modern und effizient. Die Stadt in der Stadt.

Schon damals gab es Shared Working Spaces – auch auf dem Zentralen Vieh- und Schlachthof: Von Beginn an sind die Schlachthäuser in Kammern unterteilt, die von privaten Schlachtern angemietet werden können. Jede Kammer verfügt über einen Wasseranschluss sowie Zugang zum Fleischkeller. Für jede Tierart steht ein eigenes Schlachthaus zur Verfügung.
Die hier arbeitenden Fleischer sind jedoch keine Angestellten, sondern weiterhin freie Unternehmer. Die Pacht der Räumlichkeiten ist moderat: 1 Mark pro Schwein, 1,50 Mark pro Rind.

Brühraum in einem Schweineschlachthaus (Bildquelle: Landesarchiv Berlin, Bildarchiv Stiftung Stadtmuseum Pankow).

Das heutige DSTRCT.Berlin besteht aus 4 historischen Hallen. Die größte Halle, welche neben der Ringbahn liegt, war damals die Verkaufshalle für ausländische Schweine. Die historische Halle daneben war das Schweineschlachthaus für Großbetriebe. Die historische Halle daneben wieder war das Schweineschlachthaus für Kleinbetriebe. Und schließlich die kleinste historische Halle des DSTRCT.Berlin neben dem Stadtplatz hielt zur damaligen Zeit Schweineställe bereit.

Gelände des Zentralen Vieh- und Schlachthofs (Bildquelle: Landesarchiv Berlin, Bildarchiv Stiftung Stadtmuseum Pankow).

Aufgrund der räumlichen Distanz des Zentralen Vieh- und Schlachthof-Geländes, welches stetig wuchs, und aufgrund der Entfernung zum urbanen Leben der Stadt, musste eine eigenständige Versorgung entwickelt werden. Quasi eine Stadt in der Stadt. So wurden Schankstuben, Kneipen, Aufenthalts- und Geschäftsräume, öffentliche Toiletten, Banken, Schmieden, Messerschleifereien, Poststellen sowie Tabakläden nachträglich in die Gebäude integriert oder angebaut. Dabei wurde der Rhythmus des Alltags vom Viehmarkt sowie den Schlachtungen und Verkauf diktiert. So öffneten die ersten Läden bereits 2 Uhr morgens, wenn die Viehtransporte am Bahnhof eintrafen.

Die auf Massenschlachtung ausgelegte Logistik sorgt für Arbeitszeiten von bis zu 100 Stunden pro Woche. 1925 waren 1563 Schlächtermeister mit ihren gesellen auf dem Gelände tätig. Gegessen wird meist neben der Schlachtbank.

Portierhaus, welches noch heute in der Otto-Ostrowski-Straße Ecke Thaerstraße steht, mit Blick zum Wasserturm. Hinter dem Wasserturm rechts steht heute der Neubau des DSTRCT.Berlin (Bildquelle: Landesarchiv Berlin, Bildarchiv Stiftung Stadtmuseum Pankow).

1887 setzen Tierschutzorganisationen durch, dass Rinder und Schweine vor dem Schlachten betäubt werden müssen. 1890 wird die Verordnung auf alle Tiere ausgeweitet. Ab 1902 ersetzen elektrische Betäubungsapparate zunehmend die Betäubung per Hammerschlag. Das Futter für die Schlachttiere wird zu den mäßigen Sätzen des städtischen Viehhofs geliefert.

»Jede Schlachtkammer hat Wasserkran und Abfluss. Geliefert wird freies Gas, freies Schweinebrühwasser, freier Stallraum in den Ställen gegenüber den Schlachtkammern und Benutzung der Kellerräume.«

Otto Hausburg, Verwaltungsdirektor des Zentralen Vieh- und Schlachthofs

Teil 6 der 6-teiligen Reihe zur Geschichte des DSTRCT.Berlins widmet sich dem Thema „Aus Geschichte wird Zukunft.“ und veröffentlichen wir in wenigen Tagen hier auf unserer Website. Bleiben Sie also neugierig.

Einen Teil verpasst? Kein Problem. Lesen Sie hier:

Teil 1: Der Beginn. Ein innovatives Konzept.

Teil 2: Kurze Wege. Intelligent vernetzt.

Teil 3: Im Fokus: Gesundheit von Mensch und Tier.

Teil 4: Berlin wächst. Das Geschäft brummt.

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Matthias Goßmann

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